Von Pflanzen wie Sonnenblume, Tabak, Koriander, Salbei und Ingwer – aber auch von der Cannabis-Pflanze – wird Humulen produziert, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Und das Terpen macht nicht nur Cannabis aromatisch. Auch Hopfen enthält bis zu 40 Prozent Humulen und ist mit der lateinischen Bezeichnung Humulus lupulus auch der Namensgeber des Terpens.
Geruch und Geschmack
Weihrauch und Sandelholz, würzige Süße und erdig-holzige Noten – das ist Humulen. Wie eine Sommerbrise im Wald bringt das Terpen (vor allem in Kombination mit Pinen) Frische und Leichtigkeit. Es ist zugleich aber auch ein herber Geschmack, den man von Bier kennt. Scharfe Nuancen wie von Ingwer und Salbei sind ebenfalls möglich.
Medizinische Wirkung
Studien belegen, dass Humulen Entzündungen genauso gut hemmt wie ein steroidales Corticoid namens Dexamethason. Dieses verursacht starke Nebenwirkungen, weshalb Humulen eine echte Alternative sein könnte. Zudem kann es analgetisch wirken und somit Schmerzen lindern.
Es wurde außerdem herausgefunden, dass das Terpen Bakterienwachstum verhindert und in kleinen Mengen gegen Staphylococcus aureus wirkt. Zusätzlich wurde in einer Studie mit asthmatischen Mäusen festgestellt, dass Humulen auch in den unteren und oberen Atemwegen gut wirkt.
Mehreren Ölen, die mehr oder weniger Humulen enthalten, wird ein Effekt gegen Krebszellen bescheinigt. Ätherisches Öl der Balsam-Tanne wurde in einer Studie von 2003 untersucht und Pappelpflaumenöl ist zum Beispiel ohnehin fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin.
Darüber hinaus hat Humulen Potenzial als Appetitzügler, da es anorektische Effekte hat.
Cannabis-Sorten
Strains mit viel Humulen sind White Widow, OG Kush und Sour Diesel. Aber auch Death Star, Headband, Thin Mint GSC, Original Glue, Candyland, Bubba Kush, Pink Kush, Super Lemon Haze und Skywalker OG wird eine hohe Humulen-Konzentration nachgesagt. Der Siedepunkt von Alpha-Humulen / Alpha-Caryophyllen liegt bei 166–168 °C.